Thema des Monats November 2019

Spinnennetz grün

Das Lymphsystem – die Kläranlage unseres Körpers

Unser Lymphsystem ist ein hervorragendes «Abwasser- und Immunsystem» und reinigt unseren Körper täglich von Giften, Bakterien, Viren, Pilzen, Zelltrümmern, Schlacken und entarteten Zellen: Aus unseren Blutgefässen wird Blutplasma in die Zellzwischenräume abgedrückt. Das Blutplasma umspült die Körperzellen und holt dort die nötigen Nährstoffe heraus. Die Zellen scheiden auch aus, was sie nicht mehr brauchen. Also landet auch der ganze Müll zunächst in den Zellzwischenräumen und wird dort von den Lymphgefässen aufgenommen und abtransportiert hin zu Leber, Nieren, Darm und Haut, die dann die «Restarbeit» erledigen.
Fällt also am Tag zu viel Müll an oder kann er aus verschiedenen Gründen nicht mehr abgebaut werden, kommt es zu einer Schadstoffflut in unserem Körper. Giftstoffe lagern nun im Zwischengewebe und die Zellen können neben einer schlechten Entsorgung auch nicht mehr gut versorgt werden. Das führt zu verschiedenen Beschwerden wie: geschwollene Augen, dicke Beine und Hände, Cellulite, unerklärliche und bleierne Müdigkeit, Leistungsabfall, Konzentrationsschwierigkeiten, chronische Kopfschmerzen sowie andere Schmerzen, Anfälligkeit für Erkältungen, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen, Halsentzündungen, Allergien, Akne und Menstruationsbeschwerden. Geht man dem nicht rechtzeitig nach und unterstützt das Lymphsystem, so ergeben sich daraus eventuell chronische Krankheiten.

Was können wir also tun, um unser Abwasser- und Immunsystem am Laufen zu halten?

Aus dem oben Geschilderten ergibt sich folgendes: genügend Bewegung, frische Luft, gesunde Ernährung bilden wie schon so oft gehört, die wichtigsten Pfeiler unserer Gesundheit und auch die des Lymphsystems.
Im Einzelnen kann das dann so aussehen:

1. Eine tiefe Atmung mit frischer Luft

Indem man wieder tief atmet, werden der Brustkorb, die Lunge und das Zwerchfell in Bewegung versetzt. Daraus entstehen Druckunterschiede, die das Lymphsystem in Bewegung bringen. Zudem regt genügend Sauerstoff im Blut die Tätigkeit von Muskeln und Organen (auch Entschlackungsorganen wie Leber, Lunge, Niere, Haut und Lymphe) an.

2. Körperliche Bewegung

Das Lymphsystem – als zweites Zirkulationssystem neben dem Blutkreislauf – verfügt nicht wie der Blutkreislauf über eine Pumpe wie das Herz. Deshalb ist das Lymphsystem auf eine Aktivierung von außen angewiesen: leichtes Training regt die Muskeltätigkeit an und aktiviert den Lymphfluss: werden Muskeln rhythmisch zusammen gedrückt, können Lymphe wie bei einer Pumpe nach oben transportiert werden kann. Zusätzlich zur alltäglichen Bewegung an der frischen Luft, ist auch ein gezieltes Training des Bindegewebes, z.B. im Five von entscheidender Bedeutung.

3. Gesunde Ernährung

Mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse geben dem Körper genau die alkalischen Stoffe, die er braucht, um die Säuren im Bindegewebe zu neutralisieren. Im Einzelnen braucht es – neben vielen anderen – folgenden Mineralstoffspiegel im Blut, um erfolgreich entsäuern zu können:

• Magnesium: 22 – 25 mg/l
• Kalium: 79 – 195 mg/l
• Kalzium: 95 – 110 mg/l
• Natrium: 3200 -3300 mg/l

Achtet auf das, was Ihr Euch täglich an Giftstoffen (Alkohol, Nikotin, Stress, Hormone, Medikamente, Giftstoffe in Kosmetika und Lebensmitteln etc.) bewusst zuführt und informiert Euch über gute Alternativen.

4. Reichlich Trinken

Stilles Wasser ist immer noch die beste Flüssigkeitsversorgung, um die Lymphflüssigkeit rein zu halten und das Bindegewebe gut durchzuspülen.
Aus dem Ayurveda gibt es noch folgendem Geheimtipp: 1-2 x jährlich 4 Wochen lang mit gekochtem Wasser entschlacken: Wasser mind. 15 Minuten lang kochen lassen (dies verändert die Molekularstruktur des Wassers so, dass Giftstoffe und Schlacken über die Lymphdrüsen abgesondert werden können) und dann über den Tag schluckweise 1-1.5 Liter davon trinken.

5. Zusätzliche hilfreiche Tipps

Wassertreten, kalte Güsse, Wechselduschen, basische Bäder und Sauna regen den Lymphfluss an.
Zu vermeiden sind: enge Kleidung, das Übereinanderschlagen der Beine, zu langes Stehen und Sitzen, da dies den Blutfluss behindert und so auch die Lymphe staut.
Keine Deos mit Antitranspirations-Funktion verwenden: sie verhindern die natürliche Entgiftung über den Schweiss. Zudem sitzen in den Achselhöhlen viele Lymphknoten und nehmen so ungehindert das Antitranspirant (z.B. Aluminium) auf und müssen somit wieder eine zusätzliche Entgiftung bewirken.
Statt Stehen und Sitzen lieber Liegen und Laufen. Eine Hochlagerung der Beine lässt das Blut besser zum Herzen zurückfliessen. Zu dem kann man den Lymphfluss durch ein häufiges Wechseln der Stellung der Füsse und Beine verbessern.

Nun wünsche ich Euch gutes Gelingen mit der Pflege Eurer «Kläranlage» :-)

Quelle: Fetzner, Dr. Angela. Die Lymphe: Wächter über Gesundheit und Vitalität

Grit Eismann