Thema des Monats September 2017

Bewegung statt Burnout

Burnout ist heutzutage schon fast jedem von uns begegnet. Entweder ist/war man selbst betroffen oder kennt zumindest jemanden aus dem näheren Bekannten-/Verwandtenkreis. In unserer Gesellschaft, die sehr von Leistungs- und Erfolgsdenken und weniger von Menschlichkeit, Mitgefühl und Herzenswärme geprägt ist, ist Burnout leider zu einer Volkskrankheit geworden. Bei näherer Betrachtung sind es Warnsignale des Körpers, etwas an seinem Lebensstil und der Einstellung zu vielen Dingen zu ändern.

Burnout ein multifaktorielles Geschehen, das ein umfangreiches Symptombild zeigt. Zu behandeln sind sowohl die Körper- wie auch die Mental- und Seelenebene.

Diese Ausarbeitung erläutert nur die Behandlung auf der Körperebene hinsichtlich Fitness und Bewegung: Wieso sind Bewegung, Trainieren der Muskulatur und deren Flexibilität so essentiell für uns? Und wieso können sie helfen, Stress vorzubeugen sowie Betroffenen helfen, ihre Situation zu verbessern?

Schauen wir uns die alltäglichen Situationen von den meisten von uns an:

Viele meinen in einem Hamsterrad von Erfolgs- und Leistungsdruck gefangen zu sein. Aufgrund unserer Konditionierungen in Kindheit und Jugend liegt das Denken im Aussen und orientiert wird sich nicht an den eigenen Bedürfnissen und Herzenswünschen, sondern an den Ansprüchen anderer. Ein grosser Faktor der heutigen Zeit ist Angst. Angst nicht dazu zu gehören, wenn man nicht die Leistung zeigt, die andere von uns fordern. Angst nicht die richtige Automarke und -grösse zu fahren oder nicht das Haus vorweisen zu können, das andere schon längst bewohnen oder nicht die Sachen zu tragen, die up to date sind oder nicht die Körperform zu haben, die Modemagazine vorgeben usw.

Da ist die Angst in dieser Gesellschaft sozial abzusteigen, weil man krank werden kann, zu alt oder nicht gut genug ist. Und es sind noch viele weitere Ängste, die in unserer Gesellschaft geschürt werden und bei vielen im Kopf einen grossen Raum einnehmen. Ängste erzeugen Stress…leider nicht den gesunden Eu-Stress, sondern ungesunden Dis-Stress. Lösungsstrategien sind nicht mehr ersichtlich und man beginnt vor lauter Angst zu erstarren.

Der Säbelzahntiger der heutigen Zeit heisst ungesunder Stress in vielfältigen Formen. Aber statt uns zu bewegen (weglaufen oder kämpfen) – tatsächlich wie auch mental – also eine Lösung parat zu haben, erstarren wir und trauen uns nicht, der Angst (unserem Säbelzahntiger) ins Gesicht zu schauen. Dies führt zu einem andauernden Spannungszustand, der sich auf körperlicher Ebene unter anderem in ständig erhöhtem Muskeltonus zeigt.

Das Problem beim Burnout ist, dass die Betroffenen sich nicht mehr entspannen können. Sie sind in einem permanenten Arbeits- und Leistungsdruck gefangen.

Verantwortlich dafür ist ein über einen langen Zeitraum bestehender erhöhter Adrenalinspiegel. Adrenalin baut sich durch Bewegung ab – nicht durch passives Verhalten, wie es leider immer wieder empfohlen wird: „Nun entspannen sie sich doch mal in Ruhe!“

Das versuchen die meisten dann auch… oft auch noch krampfhaft, da sie auch hier einen Leistungsdruck empfinden, sich doch nun endlich entspannen zu müssen. Oder man gönnt sich Pausen mit Kaffee, Zigaretten und zuckerreichen Lebensmitteln. Diese steigern aber leider den Giftpegel. Dazu kommen Schmerzmedikamente und Mittel gegen Unruhezustände oder aufkommende Depressionen. Und nach getanem Tagwerk beendet man den Tag, indem man dem Körper leider noch mehr Gifte zur Belohnung gibt wie noch mehr Nikotin, Fernsehen am Abend mit SPANNENDEN Filmen und Fernsehsendungen sowie einem (oder leider mehreren) Gläsern Wein und Schokolade, Chips und anderen auszehrenden Esswaren.

Der Teufelskreislauf dreht sich weiter:

Befinden wir uns nun in einem dauernden Kampf- und Fluchtmodus, geben wir also immer Gas, aktivieren wir unseren Sympathikus. Diese Nervenfunktionseinheit ist zuständig für Aktivierung/Alarmierung/Anspannung. Alle anderen Systeme werden auf Notfall geschaltet: die Verdauung wird ausgeschaltet, da wir das Blut in den Muskeln brauchen. Das Herz schlägt schneller und Stresshormone werden ausgeschüttet. In diesen Alarmsituationen sind auch die Zellen auf Notprogramm gestellt: nichts geht mehr rein und nichts geht mehr raus. Wachstums-/ Reparatur- und Stoffwechselaktivitäten sind eingestellt.

Dauerstress vermindert also auch die Energieproduktion in den Mitochondrien der Zellen, unseren Kraftwerken und Verbrennungsöfen. Es kommt somit zu dramatischen Einbussen der Vitalkapazität und führt über längere Zeit zum Verlust der Lebenskraft.

Der Gegenspieler des Sympathikus ist der Parasympathikus. Dieser ist verantwortlich für Entspannung. Bei Dauerstress kommt dieser wie oben schon erwähnt gar nicht mehr zum Zug und eine Entspannung ist unmöglich.

Die Spannung nimmt also immer mehr zu und es steigern sich die vielfältigen körperlichen Symptome wie Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, wiederkehrenden Infektionen, Muskelschmerzen, Wirbelsäulenbeschwerden, Gereiztheit, Konzentrationsproblemen, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen.

Dies sind erste Signale, ernsthaft in ein Burnout hineinzugeraten. Leider wird eben hieran nur eine Komponente erkannt und behandelt.

Wie schon oben erläutert, ist es essentiell in Stresssituationen für genügend Bewegung zu sorgen. Adrenalin kann sich nur durch Bewegung abbauen. Auch die erstarrten, angespannten Muskeln brauchen Hilfe, indem sie wieder auf Länge trainiert und damit flexibler werden. Wir hier im SUN-Fitness bieten Euch die Möglichkeit mit moderatem funktionellem Krafttraining und entsprechendem Ausdauertraining das Adrenalin abzubauen. Mithilfe der Übungen im FIVE-Beweglichkeitskonzept könnt Ihr Eure Muskeln wieder ganz geschmeidig und flexibel machen.

Wichtig ist es – im Training wie auch im Leben – eigene Belastungsgrenzen rechtzeitig erkennen und der jeweiligen Tagesform anpassen.

Formel für Ausdauer und Belastung:

Ausdauer und Leistung beruhen auf der Fähigkeit, im Bewusstsein der eigenen Belastbarkeit ein Gleichgewicht zwischen Tun und Lassen zu erleben.

Es geht also darum zu erkennen, dass Training vor allem der Gesundheit dienen sollte und nicht ein weiterer Faktor im Stressgeschehen und im Wettbewerb um Aussehen und Leistung ist.

Ihr seid Unternehmer von 80 Billionen Zellen, die täglich genährt und nicht ausgezehrt werden wollen.

Fühlt Ihr Euch mit dem Training richtig fit oder ermüdet es Euch noch zusätzlich? Seid Ihr in der Lage, Euch zu spüren? Habt Ihr genügend funktionelle Muskeln – Muskeln, die Ihr tatsächlich gebrauchen könnt und die nicht im Weg stehen? Sind Eure Muskeln flexibel und ausdauernd?

Wir vom SUN-Fitness laden Euch ein mutig den Weg des eigenen Herzens (Mut=Courage: cor = Herz) zu gehen: weg oder raus aus einem Burnout. Wir unterstützen Euch beim Training fürs Herz und Euren Körper durch Kraft-/Ausdauer- und Flexibilitätstraining hier bei uns im SUN-Fitness.

Grit Eismann

Quelle: Unterlagen zur Ausbildung zum Burnout- und Stressmanagementberater/in bei Maria Magdalene Bäcker, Heilpraktikerin, www.baecker-personalconcept.com

Interessante Literatur: Das 80-Billionen-Unternehmen Mensch, Maria Magdalena Bäcker